Nicht ‚Wow‘, aber gut!

30.12.2024

2024 – am Ende des Jahres fragt man sich ja gerne: Wie war denn so mein Jahr in der Gesamtheit? Ich würde mein Jahr mit gut, aber nicht sensationell beschreiben, denke ich. Pferde erden einen immer sehr gut zwischendurch :-) Aber dafür sind die schönen Momente auch mit nichts anderem zu vergleichen!

Die besten Wünschen für 2025!!!

Kurz gefasst: Schön war, dass meine beiden Füchse, Valencia und Valesco, eine gute Saison gelaufen sind – nicht ‚wow‘, aber gut. Nicht so schön war, dass ich selbst gesundheitliche Probleme hatte und es auch bei meinen jungen Pferden gesundheitlich nicht ganz optimal lief. Auf dem Gebiet darf 2025 noch besser werden.
Es gab auch einiges, worüber ich mich in der Saison 2024 gefreut habe, was aber am Ende vielleicht nicht ganz so ausging, wie ich es mir gewünscht hätte. Aachen ist so ein Beispiel – die Vorfreude war groß, da starten zu können, und ich habe es genossen, aber es lief zugegebenermaßen nicht optimal. Toll war der Start ins Jahr im Februar in Neumünster: In der ersten Prüfung war Valencia noch ziemlich nervös, in der zweiten habe ich sie sehr ruhig auf meine Seite bekommen – das war ein mega Gefühl und der Sieg mit über 73 Prozent war das Sahnehäubchen. Tatsache ist, dass ich mit meiner Prinzessin immer wieder tolle Prüfungen hatte, aber ich habe die Ruhe noch nicht konstant mit ins Viereck bekommen.

Ich hatte auch schöne Weltcup-Momente: Lyon im November hat mir riesigen Spaß gemacht und Valesco ging auch wirklich gut, auch mein Start beim Weltcup-Turnier in Polen Anfang September war ein sehr gelungener Ausflug.

Insgesamt nehme ich auf jeden Fall einige ‚Lernaufgaben‘ mit aus 2024. Ich muss mir selbst besser eingestehen, dass man gesundheitliche Themen nicht unterschätzen sollte – das ist so eine Lernaufgabe. Und: Im Bereich des Fein-Tunings oder besser Feinst-Tunings möchte ich noch besser werden. Bestes Beispiel war der gerissene Nasenriemen von Valesco in Stuttgart. Ich hätte noch penibler den Riemen überprüfen müssen. Manchmal sind es absolute Minikleinigkeiten, die große Wirkung haben können. Mir ist noch etwas sehr bewusst geworden: Ich habe nie das Problem, ein Pferd bis zur Grand Prix-Reife auszubilden. Das macht mir Spaß, das fällt mir leicht und das ist wunderbar, dass das so ist. Aber im Bereich des Fein-Managements, des Managements in und für die Prüfung, möchte ich noch besser werden – das ist ein großes Ziel für 2025.

Was ich wiederum wahnsinnig genieße, ist die Zeit, in der ich einige Wochen am Stück, also ohne Turnier, zu Hause bin und mich konzentriert den jüngeren Pferden widmen kann. In solchen Phasen merke ich so immense Fortschritte bei den Nachwuchspferden, dass ich jeden Tag ein kleines Erfolgserlebnis habe. Das ist herrlich. Mit meinem D’Artagnan habe ich neulich mal so eben zehn Einerwechsel geritten – das war ein ‚Wow‘-Moment. Und ich habe ein Pferd, mit dem der Galopp nicht so einfach war, und ich oft dachte: ‚Wie soll ich dem je Serienwechsel beibringen?‘ Aber – die klappen jetzt. Das sind so tolle Erlebnisse! Das macht mir am meisten Spaß: die Pferde auszubilden, ihnen etwas beizubringen – das ist voll mein Ding und fällt mir wirklich leicht.

Aber: Ich liebe es eben auch, auf die großen Turniere und auf Weltcup-Turniere zu fahren. Die Atmosphäre, die Stimmung auf diesen Turnieren, das ist der Knaller. Und ich möchte mich dort mit den anderen messen und sehen, wo ich stehe. Ich liebe das und da möchte ich mich weiter verbessern, da kommt dann das angesprochene Feinst-Tuning’ zum Einsatz.

Was auch zu 2024 gehört: meine Nachwuchspferde haben zu wenig Turniererfahrung sammeln dürfen. Einerseits gesundheitsbedingt, aber auch weil ich – wunderbarerweise – allein schon drei Grand Prix-Pferde habe. Dazu kommen drei weitere, die auf dem Sprung Richtung Inter II sind, und eine siebenjährige Stute, Vanilla, die sich gerade Richtung S bewegt. Vanilla ist ein gutes Beispiel: Sie ist 2024 genau ein Turnier gegangen. Meine Mutter hat sie hauptsächlich geritten, sie ist ausbildungsmäßig auf einem sehr guten Stand, hatte aber eben kaum Chance, Turniererfahrung zu sammeln. Dann habe ich noch einen Fünfjährigen, Vincello, und die vierjährige Schwester von Valencia, Viva, – die beiden könnten auch in den Turniersport eingeführt werden. Ich muss also versuchen, in der nächsten Saison, die Starts der Grand Prix-Pferde und der Jüngeren intensiver zu kombinieren. Noch so eine Lernaufgabe für 2025, auf die ich mich freue :-)