Lyon war und ist gigantisch!

06.11.2024

Weltcup-Turnier in Lyon – ich war happy! Valesco war richtig gut drauf.
Ich war früher schon mit Daggi einige Male in Lyon, das letzte Mal 2017, und es war einfach klasse, wieder auf diesem Turnier, in dieser Halle und der speziellen Lyon-Atmosphäre einreiten zu können. Ich war mir gar nicht ganz sicher, was Valesco zu all dem sagen würde, schließlich kennt er an großen Hallenturnieren nur Stuttgart und Neumünster, das war’s. Aber er war super.

Valesco staunt in der Riesenhalle von Lyon und präsentiert sich richtig gut – herrlich!

In der letzten Zeit hatte ich vor allen Dingen an den Übergängen Piaffe-Passage gearbeitet. Das hat auch gut geklappt, aber man weiß ja nie, ob die Pferde das auch so mit ins Viereck nehmen – aber das war wirklich in Lyon genau so wie ich es mir erhofft hatte. Er kam super rein in die Piaffen und auch wieder raus, sehr selbstverständlich und ohne Stocken. Ich konnte in der Piaffe mit der Hand vorgehen und schön weich sein, genau so wie man es sich wünscht – es war herrlich. Damit hatten wir mein oberstes Ziel erreicht!
Im Grand Prix zog Valesco richtig gut los und hat sich auch keinen Fehler geleistet. Ich gebe zu, gefühlt waren das 73, 74 oder 75 Prozent. Ich war wirklich verblüfft als dann mein Ergebnis mit 69,826 Prozent verkündet wurde. Natürlich habe ich mir danach das Video des Ritts noch mal angesehen und ja, da waren ein paar spannige Tritte in der Passage – das stimmt und das hatten die Richter deutlich in die Bewertung einfließen lassen. Ich musste Valesco während des Grand Prix eher bremsen, weil er wirklich frisch unterwegs war, aber das hat mich im Grunde gefreut. Er hat in der letzten Zeit immer mal in den Prüfungen geguckt und den Zug nach vorne eher etwas rausgenommen, wenn es Richtung Piaffe ging, insofern war ich froh, dass ich in Lyon tendenziell bremsen musste. Ich habe viel lieber ein Pferd unter mir, das richtig nach vorne möchte.
In der Kür-Tour habe ich dann versucht, ihm für den Ablauf in der Passage noch etwas mehr Zeit zu lassen, ihm noch mehr zu vertrauen und das hat sich ausgezahlt. Schade war der Fehler in den Zweierwechseln in der Kür, aber der ging voll auf meine Kappe. 75,685 Prozent haben wir für unsere Kür bekommen. Als das Ergebnis über den Lautsprecher kam, haben die Zuschauer gepfiffen. Außerdem haben uns die Zuschauer beim Spectator Judging mehr als drei Prozent über der Richterwertung gehabt, bei 78,981 Prozent, und statt auf Platz zehn waren wir dort auf Platz fünf. Die Zuschauer liegen ja für gewöhnlich nah dran an den Richter, häufig auch drunter – also, ganz ehrlich, das hat schon ein bisschen gut getan. Und ich hatte die Kür genossen: meinen ‚Schumi‘, der zog und Spaß hatte, wir haben die Musik gut getroffen und die Atmosphäre war der Knaller. Nach der Kür hat wirklich ‚der Bär gebrummt’, die Zuschauer haben richtig Stimmung gemacht und mein Valesco ging völlig cool am langen Zügel aus der Halle und genoss seinen Applaus – das war auch ein super schönes Gefühl.
Lyon ist gigantisch, das war früher mit Daggi so und das war auch dieses Jahr mit Valesco wieder so. Wunderbar!