Schade, aber trotzdem sehr besonders

11.07.2024

Aachen lief für uns in diesem Jahr leider nicht optimal. Im Grand Prix war Valencia schon aufgeregt, da ging noch, im Special hat sie dann leider völlig aufgedreht. Das war schon schade. Sie hat super passagiert, aber zwischendrin hatte sie viel zu viel Spannung. So hatte ich 9er und 4er im Protokoll – ich habe die ganze Bandbreite ausgeschöpft – leider.

Meine Prinzessin im Passage-Tanz in Aachen (©LL-Foto)

Es bahnte sich tatsächlich an beiden Tagen schon auf dem Abreiteplatz an. Vor dem Grand Prix wurde sie beim Abreiten immer aufgeregter, kurz vor Einritt war sie wirklich ‚an‘. Und im Special war ich erste Starterin, direkt davor war die Siegerehrung von der U25-Tour, na klar, mit Musik und Applaus etc. Da hat sie praktisch schon das erste Mal piaffiert, bevor ich die Chance hatte in Ruhe leichtzutraben. Das war nicht ganz so glücklich, aber das war nicht zu ändern. Natürlich habe ich im Nachhinein darüber nachgedacht, ob ich lieber in der Halle abgeritten hätte. Oder ob ich beim nächsten Mal die Siegerehrung abwarte und einfach kürzer abreite. In der Zeit während der Siegerehrung konnte ich sowieso nicht wirklich etwas mit ihr machen, vielleicht wäre das besser gewesen. So haben wir wieder neue Denkanstöße mitgenommen. Im Grunde müsste sie die Action der Siegerehrung auch langsam akzeptieren, aber das ist eben etwas, was man zu Hause auch definitiv nicht üben kann.

In der Passage gibt sie mir immer wieder ein sensationelles Gefühl (©digishots)

Nach dem Special am Freitag habe ich Valencia nach Hause gebracht, aber natürlich bin ich am Sonntag zum Abschied der Nationen wieder nach Aachen gefahren. Ich habe dieses traditionelle Schluss-Spektakel zum ersten Mal ohne Pferd mitgemacht. In den Jahren zuvor sind viele von uns den Abschied auf Leihpferden mitgeritten, das war in diesem Jahr nicht mehr erlaubt. Also sind wir zu Fuß mitgelaufen. Den Gedanken fand ich erst schade, aber ich kann es auch total verstehen. Ich hatte immer Glück mit meinen Leihpferden, aber das ging natürlich nicht allen so. Und man kann nicht anders, als zu sagen, dass es für die meisten Pferden schon ein bisschen stressig sein kann.
Mit oder ohne Pferd: Der Abschied der Nationen in Aachen bleibt ein sehr besonderes Erlebnis! Durch das riesige voll besetzte Stadion zu laufen, die Leute jubeln und lassen die La Ola-Welle laufen – das ist großartig.