Mein Masterpiece-Samstag

11.06.2024

Valesco in Balve

Valesco – will immer genau erfühlt werden :-) (©Clara Wehrmann)

Valesco war bei den letzten beiden Turnieren in Hagen und Wiesbaden wirklich super drauf, in Balve fehlte uns ein wenig die Selbstverständlichkeit. Im Grand Prix haben wir nicht total zusammengefunden, uns sind einige Abstimmungsfehler unterlaufen. Das war einerseits schade, andererseits teuer. Ich bin mit der Sicherheit in den Grand Prix geritten, dass er wieder genauso gehen wird wie bei den letzten beiden Turnieren – aber es war anders. Also hätte ich anders reiten müssen, das habe ich dann im Special umsetzen können. Ich bin nicht davon ausgegangen wie er geht, sondern habe erst noch mal genau gefühlt: wie fühlt er sich an, wie ist der Stand der Dinge? Somit konnte ich angepasster reiten. Im Special ging er dann auch im Grunde eine gute Runde, aber es war noch nicht genau so wie ich es mir gewünscht hätte. Die Prüfung war fehlerfrei, aber wir können es noch mehr aus einem Guss.

Valencia in Balve – ein mega Gefühl

Valencia – gab mir ein mega Gefühl! (©Clara Wehrmann)

Im Grand Prix ging Valencia schon echt schön. Bei den Einerwechseln hatten wir zwei etwas kürzer, aber insgesamt war ich schon richtig happy. Und dann kam der Grand Prix Special mit Valencia – das war richtig toll, ein mega Gefühl. Fehlerfrei und sie hat mich schön reiten lassen, hat super zugehört und war richtig bei mir. Der Schritt war echt okay, das wurde von den Richtern auch so gesehen und hat sich dementsprechend in den Noten widergespiegelt. In der Kür waren die Fehler in den Zweierwechseln natürlich schade. Sieben Wechsel hätten ja gereicht, aber ich hatte ein gutes Gefühl und wollte noch zwei dranhängen – im Ende war das vielleicht die falsche Entscheidung, nichtsdestotrotz ging sie auch in der Kür richtig gut. Und ich habe die Musik noch nie so gut getroffen wie in Balve, das hat so viel Spaß gemacht. Valencia war konzentriert, ist insgesamt runder galoppiert und die Anlehnung war über das ganze Wochenende bei ihr wirklich gut. Was ich lustig fand: Die Art und Weise, mit der Valencia am Sonntag ihre Bühne verlassen hat. Sie ist ja wirklich ein ‚heißes‘ Pferd, oftmals auch mit Aufregung in sich, aber am Sonntag klatschten und jubelten die Zuschauer, die Musik schmetterte über den Platz und sie fand das super und hat sich beklatschen lassen – nach dem Motto: ‚Ich weiß, dass ich cool bin.‘ Ich musste wirklich schmunzeln und habe mich innerlich total gefreut, weil sie so positiv mit der Stimmung umgegangen ist und sich hat feiern lassen. Im Grunde ist sie ja eine ‚Rampensau‘, hatte sich aber in letzter Zeit doch auch häufig aufgeregt. An diesem Wochenende hat sie das alles super gemacht, blieb souverän und voll bei mir. Das war herrlich!

Nach Valencias Special – pure Freude und auch ein bisschen Stolz. (©Clara Wehrmann)



Ein ganz besonderes Gefühl
Aus diesem Balve-Wochenende nehme ich ein ganz besonderes Gefühl mit: Ich glaube, ich bin lange nicht mehr so gut geritten wie am Samstag im Special – da war ich wirklich stolz auf meine Pferde und mich. Beide waren fehlerfrei. Schumi doch anders als erwartet, aber trotzdem fehlerfrei. Und Valencia auch ohne Fehler, ohne Wechselfehler und so schön durchlässig. Der Special war mein Masterpiece Danach saß ich zufrieden in meinem Stuhl und habe vor mich hingelächelt.

Und ich freue mich natürlich wahnsinnig, dass ich mit Valencia in Aachen die I-Tour reiten darf – das ist das i-Tüpfelchen obendrauf.