Nass, aber happy

22.05.2024

Ich liebe ja das Pfingstturnier in Wiesbaden, aber dieses Jahr war es schon echt schwierig. Für den massiven Regen – ich weiß nicht, wie oft ich bis auf die Haut nass war – kann natürlich niemand etwas und sie haben sich auch absolut alle Mühe gegeben, aber der Boden war natürlich trotzdem nicht einfach.

Einfach nur Spaß: Schumi vor dem Wiesbadener Schloss (©Stefan Lafrentz)

Eins vorneweg: mein Schumi, Valesco, ist so gut drauf wie ewig nicht mehr. Er gibt mir ein wahnsinnig gutes Gefühl beim Reiten! Insofern waren die widrigen Umstände besonders schade. Im Grand Prix am Samstag ist er mir beispielsweise in der Trabtour über eine Pfütze gesprungen und im Galopp gelandet. In der Zick-Zack-Traversale habe ich mir solche Gedanken gemacht, wie ich es hinbekomme, dass wir nicht durch die größere Pfütze am Ende der Linie müssen, dass ich den Anfang ‚versemmelt‘ habe. An derselben Stelle ist auch die Rechts-Pirouette, aber die habe ich – wie die meisten – einfach ein bisschen weiter vorne angelegt. Trotzdem ist Schumi tolle Wechsel gesprungen, ist super losgetrabt und hatte eine richtig schöne Pi-Pa-Tour. Am Ende wurden wir mit fast 70 Prozent noch Vierte, trotz der Fehler – das spricht für sich.

Richtig gutes Gefühl: Schumi! (©Stefan Lafrentz)

Mit der Kür habe ich vielleicht einen Fehler gemacht. Ich liebe die Kür abends im Flutlicht vor dem Schloss und war so froh, dass ich nach sechs Jahren Pause wieder mitreiten konnte. Im Nachhinein habe ich ihn vielleicht etwas überfordert. Ich dachte, er bleibt cool, aber die Erfahrungen aus dem Grand Prix, der nasse, glänzende Boden im Flutlicht, die Schatten und die tiefen Abdrücke, die seine Hufe im Boden hinterlassen haben – das war insgesamt einfach einen Tick zu viel für ihn. Am nächsten Tag habe ich ihn auf dem Abreiteplatz locker gejoggt, da hat er sich gleich wieder super angefühlt. Also, abhaken und darüber freuen, dass er mir insgesamt ein so tolles Gefühl gibt.

So stolz auf meine Prinzessin: Valencia in Wiesbaden (©Stefan Lafrentz)

Und auf Valencia bin ich wirklich stolz. Als ich am Sonntag in den Grand Prix einritt, fing es gerade mal wieder an zu regnen und sämtliche Regenschirme rund ums Viereck wurden aufgespannt. Sie war wirklich irritiert, aber sie hat sich von mir wieder einfangen und reiten lassen. Das war mir sooo wichtig! Im Special am Montag – mit Sonne :-) – war sie noch mal losgelassener. Die Anfangstour war sehr schön, der Schritt sehr ordentlich, aber wir hatten leider an beiden Tagen teure Fehler in der Galopp-Tour. In beiden Prüfungen haben wir trotz der Fehler immer noch gut über 71 Prozent bekommen, das spricht für ihre Höhepunkte und macht Lust auf das nächste Mal.
Ja, insgesamt haben sich beide Pferde unter ihren Möglichkeiten gezeigt, aber ich bin trotzdem happy und denke sehr motiviert an Balve in zweieinhalb Wochen.

Wir nehmen ganz viel mit von Wiesbaden und freuen uns auf Balve! (©Carina Böcher)