9 konservieren, 3 ausmerzen :-)

20.12.2023

Ich habe mich unheimlich gefreut, dass ich mal wieder in der Frankfurter Festhalle war. 2017 war ich das letzte Mal dort am Start, damals noch mit meinem Daggi. Es war wieder ein total tolles Turnier – angefangen von der Jubiläumsfeier am Mittwoch, die super nett war, bis dahin, dass man wirklich in Weihnachtsstimmung gekommen ist. Ich habe tatsächlich noch fleißig Weihnachtsgeschenke eingekauft, habe super viele Leute getroffen und es war mit dem ganzen Drumherum so richtig schön.

Wunderbare Tanzmomente mit Valencia in der Frankfurter Festhalle. (©Jan Reumann)

Sportlich formuliere ich es mal so: Es hätte noch ein bisschen entspannter laufen können :-) Valencia hat ganz viele tolle Sachen gezeigt, sonst hätte sie mit den Fehlern, die sie leider in beiden Prüfungen hatte, am Ende weder die Prozente bekommen, noch wäre sie platziert gewesen. Wir hatten beide Male noch rund um die 70 Prozent und sind jeweils Sechste geworden. Die Protokolle spiegeln ihre Verfassung ziemlich gut wider: von 3 bis 9 habe ich alles da stehen gehabt – von wirklich angespannt bis einfach klasse.
Mein Plan ist klar: die 9 konservieren und die 3 ausmerzen :-)
Im Galopp war sie wirklich verspannt und ‚kratzelig‘, was sich auch meistens in Schritt vorher anbahnte. Im Trab hatte ich ihre Anspannung ganz gut unter Kontrolle – bis auf die Schlusslinie. Normalerweise ist das eine absolute Highlight-Linie mit ihr, aber in Frankfurt hat sie schon 20 Meter zu früh mit der Piaffe angefangen. Da war ich im Grand Prix wirklich überrascht. Doppelt ärgerlich war natürlich, dass es mir im Special wieder passiert ist. Ich habe in dem Moment gedacht: ‚Ach guck mal, das kriegen wir jetzt schön hin’ und habe dann wohl einfach nicht genug aufgepasst. Insgesamt fehlte ihr in der Festhalle die nötige Ruhe.

Imposantes Weihnachtsflair – da musste sich meine Prinzessin erst mal dran gewöhnen :-)

Wir sind tatsächlich bewusst früh angereist und waren schon am Mittwoch vor Ort. So konnte ich vor dem Grand Prix schon zweimal mit ihr in die Halle. Ich hatte gehofft, dass ich ihr dadurch die nötige Sicherheit geben kann und ihr die Chance gebe, sich an alles zu gewöhnen, aber das letzte Vertrauen hat sie leider bis zum Schluss vor Ort nicht gefasst.
Zwischenzeitlich war sie schön bei mir, aber dann kam doch immer wieder ihre Nervosität zum Vorschein. Sie war wirklich gut drauf, aber ich konnte es nicht abrufen, weil sie so angespannt war – in den Prüfungen, aber auch schon auf dem Abreiteplatz.
Meine Prinzessin muss einfach ihre Zeit bekommen und mit dem Turniertrubel noch routinierter umgehen lernen.