Von Delavega bis ‚Miss Neunmalklug‘ :-)

19.01.2022

Alles hat immer zwei Seiten – das ist mit der turnierfreien Zeit nicht anders. Jetzt ist genau die Phase, in der man sich in aller Ruhe auch mit den Nachwuchspferden beschäftigen kann. Und ich habe wirklich spannende Youngster, die hinterher kommen.
Fangen wir mal mit Delavega an – bekanntermaßen ein Liebling meiner Mutter :-) Unser selbst gezogener De Niro-Sohn ist in diesem Jahr zehn und kann alle Grand Prix-Lektionen. Was ihm bei den letzten Turnieren noch gefehlt hat, war die Sicherheit in den Lektionen. Deswegen bin ich seit letztem Sommer kein Turnier mehr mit ihm geritten. Ich wollte erst, dass er zu Hause noch mehr Sicherheit tankt und ich denke, das ist uns in den vergangenen Monaten sehr gut gelungen. Ein Beispiel: die Piaffen. Er hatte schon immer Spaß an Piaffen, aber jetzt sind sie noch selbstverständlicher geworden. Ich habe sie spielerisch im Training immer wieder eingebaut und an kleinen Stellschrauben gedreht. Er hat die Piaffe schon immer sehr gut angeboten und inzwischen konnten wir sie so spielerisch Stück für Stück verbessern und festigen. Ansonsten ist mein Ziel, dass er noch geschmeidiger wird, noch losgelassener. Er ist definitiv sensibel und umweltorientiert, er wird sicher einige Turniere brauchen, um so sicher zu werden, dass er dann auch auf fremden Plätzen und in Turnieratmosphäre loslassen und konzentriert bleiben kann. Ich würde mit ihm diese Saison gerne in Richtung Louisdor-Preis reiten. Von den Lektionen kann er das ganz sicher, er muss nur noch mental ein bisschen reifen.

Delavega – unser Ziel für 2022: der Louisdor-Preis.

Auch bei Dior steckt natürlich De Niro drin – als Urgroßvater. Mit Dior, sie ist jetzt acht, habe ich gezielt an den fliegenden Wechseln gearbeitet. Wenn ich die Wechsel in Kombination mit anderen Lektionen geritten habe, beispielsweise nach einer Pirouette, wurde sie mir meistens noch etwas hektisch. Also habe ich die Wechsel immer wieder in verschiedene Kombinationen mit anderen Lektionen eingebaut, damit sie für sie immer einfacher und selbstverständlicher werden. Das hat sie sehr gut umgesetzt. Auch die Pirouetten fallen ihr immer leichter, nicht zuletzt, weil sie mehr Kraft bekommen hat. So wird alles mit der Zeit fast ‚von allein‘ selbstverständlicher und einfacher für die jungen Pferde – aber Zeit braucht man unbedingt.
Und dann noch ein paar Worte zu meiner ‚Miss Neunmalklug‘ :-) – Vanilla Sky. Letztes Jahr haben wir die Vitalis-Tochter gekauft und ich genieße unser ‚Bambi‘, so ist ihr Stallname, jeden Tag. Sie macht megaviel Spaß. Wenn man ihr einmal etwas gezeigt hat, dann macht sie das und fragt danach, wie es weitergeht. Ich reite sie höchstens viermal pro Woche, erkläre ihr, was ich möchte und zack hat sie es schon begriffen. Sie ist unglaublich und will am liebsten jeden Tag etwas Neues lernen. Das wird sicher auch eine sehr spannende ‚Reise in die Zukunft‘ mit dieser jungen Dame!