Das 'gefälschte' Aufgabenheft

05.03.2020

Alles ist immer für irgendetwas gut – sagt man so. Ob das immer stimmt, weiß ich nicht, aber ich hatte definitiv zwei Erlebnisse in meinen jungen Reiterjahren, an die ich heute noch häufiger denke, über die ich heute schmunzeln kann und aus denen ich sicher etwas gelernt habe…

Bei Erlebnis Nummer eins war ich ungefähr 15 und durfte bei einer Westfalensichtung mitreiten. Ich war superstolz, dass ich da mitreiten durfte und habe mich total darauf gefreut. Kurz zuvor war ein neues Aufgabenheft rausgekommen. Ich bin also brav in das nächste Reitsportgeschäft gelaufen, habe mir das neue Aufgabenhaft gekauft und die neue Aufgabe auswendig gelernt. Mit meinem damaligen Lehrmeister Weltsi hatte ich auf diesen Tag hingearbeitet. Ich hatte ein gutes Gefühl und Weltsi war gut drauf. Es konnte losgehen! Einreiten, halten, grüßen – wunderbar.  Anreiten – wenige Sekunden später wurde ich abgeklingelt. Ich war völlig irritiert. Der Richter sprach mich an: „Kann es sein, dass Du die alte Aufgabe gelernt hast?“ Ich habe natürlich vehement protestiert, ich wusste ja, dass ich das neue Heft gekauft und die neue Aufgabe gelernt hatte. „Aber, das was Du angefangen hast zu reiten, ist die alte Aufgabe“, erklärte der Richter in aller Ruhe. Ich musste aufgeben. Und das alles ist auch noch an einem Freitag, den 13. passiert!
Des Rätsels Lösung: Ich hatte zwar ein Aufgabenheft mit dem neuen Umschlag gekauft, aber in den Innenteil war aus Versehen das alte Aufgabenheft gerutscht, sprich auch die alten Aufgaben – ein 'gefälschtes Aufgabenheft'. Ich war am Boden zerstört. Am Ende der Prüfung durfte ich die Aufgabe dann noch mal außer Konkurrenz reiten. Aber seitdem kontrolliere ich immer sehr genau, welche Aufgabe ich wann wo lerne :-)

Und von Erlebnis Nummer zwei erzähle ich Euch morgen…