Herning – Up and Down ganz nah beieinander

24.10.2019

Die Tage in Herning hatten wirklich alles: von begeisterter Euphorie bis zu leichter Betrübtheit.

Ich habe mich wahnsinnig über Valesco in Herning gefreut – unglaublich. Es war sein erstes internationales Turnier, er ist dort seine erste Inter I gegangen, er hat das erste Mal eine so große Halle gesehen – und er hat das alles mega gut gemacht. Am ersten Tag beim Training war er in der Halle noch etwas skeptisch und beeindruckt, aber in beiden Prüfungen war er einfach nur super bei mir. Und er hat beide Prüfungen gewonnen: den St. Georg mit 72,03 Prozent, die Inter I mit 71,529 Prozent.

Valesco – mein Doppelsieger von Herning

Die Wechseltouren waren in beiden Prüfungen ein echtes Highlight, die Trabtouren aus einem Guss und gerade im St. Georg hatte Valesco auch sehr gute Pirouetten – in einer Pirouette in der Inter I ist er noch etwas hinter mich gekommen. Insgesamt hat Valesco in der letzten Zeit noch mal einen riesigen Satz nach vorne gemacht. Er ist stabiler geworden und gefühlt macht er jeden Tag irgendetwas noch besser als zuvor. Ganz typisch für Valesco ist: An einem Tag zeigt man ihm etwas, dann muss er eine Nacht darüber schlafen und am nächsten Tag klappt es. So war das beispielsweise auch in Herning: Die Pirouetten hatte ich vorher noch nicht oft geübt, in Herning habe ich sie am ersten Tag geritten, er hatte eine Nacht Zeit und am nächsten Tag haben sie auf Anhieb geklappt. Das ist typisch für Valesco, das zeichnet ihn aus.

Entspannt nach einem mega Wochenende!

Und nun zu Fabregaz – am ersten Tag im Grand Prix war er tatsächlich total von der Halle beeindruckt, in der Galopp-Tour hat er sich dann gefangen. Im Training zuvor war noch alles in Ordnung, er war fit und frisch und motiviert. Im Special hat er sich vom Gefühl her besser angefühlt als im Grand Prix. Die Anfangstour war klasse, die Schritt-Tour auch, aber danach hat er sich innerlich etwas verkrochen. Vor allen Dingen bei den Piaffen macht sich das bemerkbar: Er findet nicht in den Takt, weil ihm die Sicherheit, das Selbstvertrauen fehlt.

Mein toller Großer, dem im Moment etwas das Selbstvertrauen fehlt.



Ich habe vor Ort auch mit meiner Mutter und Johnny (Hilberath) gesprochen und die beiden Prüfungen analysiert. Beide haben mir versichert, dass Fabregaz beim Training und auf dem Abreiteplatz sehr gut aussieht, aber im Viereck fehlt ihm im Moment das Selbstvertrauen. Ich glaube absolut an dieses Pferd. Ich muss aber jetzt den Schlüssel finden, damit er sich im Viereck wieder mit mehr Selbstvertrauen präsentiert. Was definitiv in Herning so gut war wie selten zuvor, war der Schritt. Sowohl im starken wie auch im versammelten Schritt hat er sich richtig gut angefühlt.