Apropos Kinderstube

23.08.2019

Fohlen brauchen eine gute Kinderstube. Wenn in dieser ersten prägenden Zeit etwas schief läuft, merkt man das den Pferden meistens auch in ihrem späteren Leben an. Im Moment ist es turniermäßig etwas ruhiger, deshalb gönne ich mir heute mal diesen kleinen 'Erziehungsausflug'.

In diesem Jahr leider unser einziger Nachwuchs – aber keck und schick :-)





Wenn die Fohlen bei uns auf die Welt kommen, dann führen wir den Nachwuchs am zweiten und dritten Tag meist ein paar Runden mit der Mutter auf dem Hof und am vierten oder fünften Tag geht es dann schon das erste Mal auf die Koppel  – erst nur etwa eine halbe Stunde, dann jeden Tag etwas länger. Relativ bald stellen wir die Mutterstuten mit ihren Fohlen zusammen. Dieses Jahr haben wir ausnahmsweise nur ein Fohlen, dann kommen Mutterstute und Youngster zu einer kleinen Herde älterer Stuten dazu. Ich denke, es ist unheimlich wichtig, dass Fohlen von anderen Pferde mit erzogen werden. Sie gucken sich im Verhalten unheimlich viel ab. Wir hatten beispielsweise mal ein Pferd, dass kopfscheu war. Die Mutter war es auch. Ich bin ganz sicher, das das zusammenhängt.
Mit sechs Monaten etwa werden die Fohlen bei uns abgesetzt und gehen dann in die Fohlenherde. Erst alle zusammen und etwa mit einem Jahr werden Stuten und Hengste getrennt. Die Stuten bleiben meistens alle zusammen – von ein bis drei Jahren. Bei den Hengsten variiert das. Haben wir  sehr dominante Herrschaften dabei, tut es ihnen manchmal sehr gut, mit den älteren Youngstern zusammen zu sein. Nehmen wir zum Beispiel Fabingo. Er war schon als Fohlen sehr groß, selbstbewusst und eigenständig. Ihm tat es definitiv gut, mit den Älteren in der Gruppe zu sein. So hat er auf natürliche Art und Weise gelernt, was Respekt vor anderen bedeutet.