Immer wieder eine neue Herausforderung…
11.03.2019Ich betreibe den Dressursport schon ziemlich lange und sehr intensiv – aber jedes Turnier ist immer wieder eine neue Herausforderung! In Dortmund wurde mir einmal mehr vor Augen geführt, wie wichtig auch der mentale Moment im Dressursport ist…
Auf der zweiten Diagonalen im Grand Prix am Freitag ist Fabregaz gestolpert und dadurch im starken Trab angaloppiert. Ärgerlich. Ich habe mir aber ganz bewusst gesagt: 'Das nimmst Du jetzt nicht mit in die Piaff-Passage!' Genau das ist aber passiert: In der Piaffe habe ich ihn gestört, er kam aus dem Takt und wir hatten eine Unterbrechung in der Piaffe. Ich habe mich über mich selbst wirklich schwarz geärgert. Und dann habe ich mich auch noch in der Zick-Zack-Traversale verzählt – alles Momente, für die Fabregaz nichts konnte. Er war wirklich sehr gut drauf, sozusagen 'angenehm an', auch wenn er sich – wie fast alle Pferde an diesem Tag – etwas hat von der Umgebung ablenken lassen. In der großen Westfalenhalle waren am Freitag noch relativ wenige Zuschauer, so dass jedes Geräusch einzeln zu hören war. Viele Pferde waren an diesem Tag etwas angespannt oder guckig. Am Sonntag war es für die Pferde einfacher. Da war die Halle voller und die Geräusche sind mehr in einem 'Dauer-Gemurmel' verschwommen.
Fabregaz in Dortmund – seine Spezialität: die Schlusslinien!
Foto: www.sportfotos-lafrentz.de
Zurück zu Fabregaz – ganz besonders stolz war ich auf den Schritt im Grand Prix, auf den starken und den versammelten. Den haben wir selten so losgelassen in der Prüfung zeigen können. Das war wirklich gut. Und sehr schön war auch die Schlusslinie. Für mich ein Highlight, das ich absolut genossen habe.
Vor dem Special hatte ich ein klares Ziel: eine fehlerfreie Runde! Ich hatte bei den vergangenen Prüfungen jetzt doch häufiger einen dicken Fehler, der richtig Punkte gekostet hat, also wollte ich in erster Linie meine Konzentration auf die Fehlerlosigkeit richten. Das war mir wichtig und das ist uns geglückt. Der Special war eine harmonische, fehlerfreie Runde. Kleinere Ecken gibt es fast immer und ich hätte vielleicht auch noch etwas 'frecher' reiten können, aber insgesamt war ich mit dem Special sehr zufrieden. Und auch im Special hat mir Fabregaz bei der Schlusslinie wieder ein super Gefühl gegeben. Sehr schön!
Jetzt werde ich mich mit den Bundestrainern besprechen, wie unser Plan weitergeht :-)