Mias Erfahrung und Daggis Bestleistung

30.04.2014

Das war ein Riesenerlebnis für meine Mia: Knapp fünf Tage in Hagen, in einer fremden Box, fremde Plätze, andere Kollegen... Das war für sie alles noch sehr aufregend. Während Daggi da völlig cool ist und sofort, wenn er seine Turnierbox bezieht, anfängt zu fressen, braucht Mia zwei, drei Stunden bevor sie ans Futtern denkt.
Am ersten Tag in der Inter II hatten Mia und ich schon ein paar Fehler drin, aber es waren auch gute Sachen dabei. Einerwechsel, Pirouette, Piaffe, überall hatten wir mal einen Fehler eingebaut, sind aber am Ende trotzdem noch bei 68 Prozent gelandet. Schon daran kann man sehen, dass sie auch wirkliche Highlights in der Prüfung gezeigt hat. Zwischen der Inter II und dem Nachwuchspferde-Grand Prix war ein Tag Pause. Ich habe sie locker auf dem Abreiteplatz etwas gearbeitet. War etwas schade, dass wir dabei mitten in einen Wolkenbruch kamen und klatschnass geworden sind :)
Im Nachwuchs-Grand Prix am Sonntag hatte ich das Gefühl, dass Mia ein bisschen müde ist. Die ganze Aufregung mit all den neuen Eindrücken – das kostet Kraft. Und dann kam in der Prüfung noch das ein oder andere Missverständnis hinzu. Aber auf der Schlusslinie hatte ich in der Pi-Pa-Tour noch einmal ein richtig gutes Gefühl. Mia braucht Erfahrung, muss lernen, sich auf den Turnieren noch mehr zu entspannen, und noch mehr Kraft entwickeln, dann können wir auch bald auf einem Turnier zeigen, was für ein tolles Pferd sie ist.
Mit Daggi ging es im Grand Prix schon klasse los. Mit 76,40 Prozent haben wir unser bestes Grand Prix-Ergebnis überhaupt verbucht. Er war zwar am Anfang der Aufgabe noch ein bisschen ‚an’, oder sagen wir mal ‚ziemlich frisch’, aber vor allen Dingen in der Anlehnung hat er sich noch einmal verbessert. Früher hatte ich schon immer mal im Protokoll stehen, dass er etwas eng wurde. Jetzt gar nicht mehr. Und es hat sich auch noch mal besser angefühlt. Die Piaffen fühlen sich auch anders an – da gab es auch mal eine 8. Sehr schön. Und auch in den Passagen ist er noch geschlossener geworden.
Im Special ließ er sich eigentlich noch schöner reiten als im Grand Prix, da war er noch ein bisschen relaxter. Aber wir hatten ein paar Ecken drin: Umspringen vor dem Gruß zu Beginn, eine Pirouette war nicht ganz so schön, die zweite fand ich allerdings umso besser. Und dann der ‚Schmarrn’ mit dem Angaloppieren aus der Passage... Trotzdem war das Gefühl insgesamt richtig gut.
Monti hatte ich in Hagen zum Arbeiten mit und er hat richtig Spaß gemacht. Er hat sich überhaupt nicht von dieser gewaltigen Kulisse beeindrucken lassen und hat richtig gut gearbeitet.
Der nächste ‚Einsatz’ von Daggi ist die Deutsche Meisterschaft in Balve, mit Mia werde ich nach München fahren. Und mit Fabregaz kann ich gleich bei uns hier um die Ecke noch mal an den Start gehen. In Delbrück veranstalten sie ein Dressurturnier, das passt genau für Fabregaz.
Ach so, eins habe ich in Hagen noch gelernt: Ich dachte immer, meine Pferde mögen keinen Regen, aber als es am Samstag in Hagen geschüttet hat, haben meine völlig entspannt ihre Köpfe aus den Fenstern gehalten!