Grand Prix-Premiere für Delavega

Es ist immer sehr aufregend, wenn man ein Pferd über Jahre ausgebildet hat und dann tatsächlich das erste Mal mit ihm in einem Grand Prix an den Start geht. Bei Delavega war es noch ein bisschen spezieller: Er ist von uns selbst gezogen und ist schon immer der Liebling meiner Mutter. Er entstammt einem De Niro-Freisprung, den mir Familie Wahler zum Dreifach-Gold bei der EM 2009 geschenkt hatte. Ein grandioses Geschenk war das und Delavega ist das grandiose Ergebnis. Er wurde bei uns geboren, aufgezogen, angeritten und ausgebildet und jetzt war es so weit: In Bettenrode bin ich das erste Mal mit ihm in einem Grand Prix am Start gewesen – wow!

Sehr stolz auf Delavega!

Bettenrode ist immer ein sehr nettes Turnier und passte auch zeitlich perfekt. Ich hatte den Grand Prix zu Hause einmal durchgeritten, das hat gut geklappt und los ging es. Delavega hat seine Grand Prix-Premiere so super absolviert und gleich ein paar Höhepunkte ausgespielt. Gerade wenn er lostrabt, ist das Gefühl unglaublich: Hinsetzen und Abfliegen – wie ein Düsenjet. So hat er im starken Trab schon eine 9 bekommen und auch in der Passage. Überhaupt liegen im Piaffe und Passage sehr, natürlich können wir die Übergänge noch verfeinern. Schade war, dass er sich am Ende der Zweierwechsel erschrocken hat und dadurch einen Fehler kassiert hat. Das Viereck hatte Licht und Schatten-Bereiche, das könnte der Auslöser gewesen sein. Delavega sieht zwar selbstbewusst aus, ist es aber durchaus nicht immer. Überhaupt nicht gefasst war ich auf den Fehler in der Zick-Zack-Traversale, das ist sonst gar kein Problem. Deswegen hatte ich es vorher auch nicht mehr wirklich geübt. Aber in der Prüfung war er dann doch ein bisschen verwirrt. Da hat man richtig gemerkt, dass er noch ein ‚Grand Prix-Baby‘ ist.
Der Weg bis zum Grand Prix ist mit jedem Pferd völlig verschieden. Delavega ist ein intelligentes Pferd, der schnell gelernt hat und immer durch den Körper arbeitet. Er musste eher in das Turniergeschehen hineinwachsen und braucht auch heute noch manchmal Zusprache für sein Selbstbewusstsein. Im Viereck ist er zwar voll präsent und möchte sich zeigen, aber manchmal fehlt ihm noch der letzte Mut. Eine spannende Mischung aus Intelligenz, Sich-Darstellen-Wollen und manchmal noch etwas schüchterne Zurückhaltung. Ihm tut es auch sehr gut, wenn er sich vorher einmal das Viereck in Ruhe angucken kann.
Insgesamt hatte Delavega schon so viele Highlights in seiner ersten Grand Prix-Prüfung und hat mir ein tolles Reitgefühl gegeben. Ich war total happy. Allein bei einer solchen Premiere die Richter so zu überzeugen, dass sie die 9 zücken – das ist wirklich selten. Ich durfte das zuvor schon mal bei Valencia erleben. Eine 9 ist immer etwas Besonderes, die kriegt man nicht mal so eben.

Wunderschöner Tauftag
Am Sonntag hatten wir einen wunderschönen Familientag: Erst wurde Jonas in der Kirche getauft. Seine Taufpaten sind Vicky (Nielsen) und Senta (Kirchhoff) und Benni Dahm, die wir alle über den Reitsport kennengelernt haben – Pferdesport verbindet :-) Und danach haben wir Zuhause mit Freunden und der Familie gemütlich gefeiert – rundum schön!