„So muss sich das anfühlen!“
27.04.2023Wow – das war ein wirklich geniales Gefühl. Die Anfangstour mit Valencia im Grand Prix von Hagen war gigantisch. Die Traversalen flossen durch den Körper und bei der Piaff-Passage-Tour habe ich nur gedacht ‚So muss sich das anfühlen!‘. Zum Genießen! Für die Passage gab es die 9, für die Piaffe die 8,5. Es war einfach nur herrlich. Der Schritt hätte sicher noch etwas losgelassener sein dürfen – Valencia war ‚an‘, keine Frage – aber mit dem versammelten Schritt war ich schon sehr zufrieden. Und dann kam der Galopp und ich habe mich maßlos geärgert. Die Zick-Zack hat gut geklappt, aber ich hatte in beiden Wechseltouren einen Fehler und dann ist sie mir im letzten starken Trab noch angaloppiert. Ich darf gar nicht darüber nachdenken, was am Ende herausgekommen wäre, wenn ich diese Aufgabe ‚heil‘ nach Hause gebracht hätte. Aber: Hätte hätte… Weil Valencia so mega Highlights in ihrer Prüfung hatte, sind wir am Ende immer noch bei 73,78 Prozent gelandet.
Meine Prinzessin in ihrer Kür-Premiere zu Celine Dion – wunderbar.
Und am Samstagabend ist Valencia ihre allererste Kür gegangen – im Flutlicht auf dem großen Hagener Hauptplatz zur Musik von Celine Dion. Ich bin wahnsinnig stolz wie sie das gemanagt hat. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass sie früher gar nicht ins Dunkle wollte, aber sie hat es in Hagen souverän gemeistert. Im Nachhinein hätte ich sie tatsächlich etwas weniger als sonst abreiten sollen, sie war nach den Tagen in Hagen doch etwas müde. Trotzdem hatte sie immer noch viele tolle Momente in ihrer Kür. Es war auch für mich das erste Mal, auf Musik von Celine Dion zu reiten. Sonst habe ich eher etwas ‚gewichtigere‘ Filmmusiken für meine Küren gehabt, aber zu meiner Prinzessin passt das nicht. Mit Celine Dion war ich super glücklich. Die Musik hat wieder Jacqueline Friese produziert – danke Jacqueline, sehr schön!
Valesco – immer engagiert im Viereck, zwischendurch auch gerne 'kuschelig'
Zu meinem ‚Schumi‘ – am ersten Tag war ich gefühlt tatsächlich noch etwas auf der Beifahrerseite bei Valesco. Er war on fire, dann ist bei der Gebisskontrolle ein Pferd abgehauen und frei rumgelaufen und beim Rückwärtsrichten hat er sich erschrocken. Es waren für ihn wirklich erschwerte Bedingungen. Umso stolzer war ich, dass die Einerwechsel fehlerfrei geklappt haben – bis zum 15. Ich kann es immer noch kaum fassen, welchen Anfängerfehler ich da begangen habe…. Ich habe mich so über die Wechsel gefreut, dass ich beim letzten einfach unkonzentriert war und zack war der kleine Fehler da. Oh nein, der ging wirklich voll auf meine Kappe. Für Valesco war es sehr gut, dass er vor Ort einen Tag Pause hatte und wir noch mal ganz in Ruhe arbeiten konnten. Das hat sich im Spezial ausgezahlt. Im ersten starken Trab ist er mir noch in ‚Schumi-Manier‘ durchgestartet, aber ab dann wurde er immer besser im Verlauf der Prüfung. Er wurde immer konzentrierter und ich habe deutlich gemerkt: Wir sind auf dem richtigen Weg. Ein sehr gutes Gefühl.