Schwärmen von Valencia

14.07.2020

Wow – ich laufe immer noch grinsend durch die Gegend: Valencia ist einfach wunderbar! In Bettenrode bin ich mit ihr zum ersten Mal in einer Inter II an den Start gegangen und sie hat mich total geflasht! Dabei war ich mir vorher gar nicht so sicher, ob ich sie schon in die Inter II schicken soll… Aber in Kronberg vor zwei Wochen ließ sie sich schon toll reiten und war so entspannt im Viereck, dass ich es gewagt habe – und es war genau der richtige Zeitpunkt. Sie war absolut bereit. Die Passage wird sicher mal ihre Parade-Lektion, schon jetzt hat sie in Bettenrode 8,5 und 9 dafür bekommen. Ich bin so oft angesprochen worden, was sie für ein tolles Pferd ist. Dann habe ich innerlich geschmunzelt, weil ich das schon länger weiß, aber jetzt fällt es noch mehr auf: ihre Stärken kommen in der Inter II noch mehr zum Ausdruck als bisher in der St. Georg-Tour. In den Einerwechseln hat sie sich einmal etwas an der Hand abgestützt und hatte dadurch einen Fehler – schade, denn die neun Einer davor waren wirklich gut, aber insgesamt kann ich nur strahlen. Wir hatten unglaublich viel Spaß im Viereck und es fühlt sich immer mehr so an: der Grand Prix-Sport ist genau ihr Ding! Jetzt suche ich mir aber erst mal noch ein schönes Turnier für ihren zweiten Inter II-Start aus :-)

Valencia – auf dem Weg zu ihrem ersten Kurz-Grand Prix

Valesco war schon wieder reifer als in Kronberg, aber immer noch nicht ganz ausgereift… Der fliegende Wechsel in X im Mittelgalopp ist zu Hause kein Problem, aber auf dem Turnier will er uns noch nicht gelingen. Ich habe die Lektion jetzt dreimal auf einem Turnier geritten, habe dreimal die Hilfen etwas anders gegeben, aber jedes Mal baut er einen kleinen Bocksprung ein. Da muss er noch 'seriöser' werden. Sehr zufrieden war ich aber mit den Wechseltouren, auch die erste Piaffe war prima, bei der zweiten fehlte dann etwas die Abstimmung zwischen uns beiden. Das muss ich insgesamt bei Valesco noch besser hinbekommen: das Fine-Tuning auf dem Turnier. Ein Beispiel dafür war auch der starke Trab in Bettenrode: Valesco wollte es nicht nur gut, sondern super machen, war einfach etwas zu eifrig und konnte das nicht über die ganze Linie halten. So hatten wir einen kleinen Taktfehler. Zu Hause und beim Abreiten passt das alles schon sehr gut, aber im Viereck ist er einfach manchmal noch übermotiviert.
Sehr spannend ist der Vergleich zwischen Valencia und Valesco. Sie sind beide neun Jahre, sie sind beide jung zu uns gekommen und sind beide etwa auf dem gleichen Niveau in der Ausbildung. Und trotzdem sind sie interessant unterschiedlich: Valesco lernt die neuen Lektionen zu Hause vielleicht etwas schneller als Valencia, aber er braucht mehr Prüfungserfahrung bis er das auch auf dem Turnier zeigen kann. Bei Valencia ist es eher anders herum: Sie braucht zu Hause vielleicht mal einen Tag länger, um etwas Neues komplett zu verstehen, aber dann sitzt es – auch auf dem Turnier. Bei ihr ist alles sofort auch im Viereck voll abrufbar. Es macht unheimlich viel Spaß, diese Entwicklungen jeden Tag und auf jedem Turnier zu erleben.
Mit Flynn habe ich in Bettenrode außerdem noch eine Premiere gefeiert: seine erste Kür! Der Grand Prix war so super, dass ich sehr motiviert in die Kür gestartet bin – aber das ist dann leider nicht ganz so gut gelaufen. Flynn war schon beim Abreiten nicht so frisch wie sonst. Er wirkte einfach ein bisschen müde. Und ich hatte den Eindruck, dass er sich in der Box ganz schön von den Stuten hat ablenken lassen… Außerdem war er doch mit den neuen Linien in der Kür etwas durcheinander. Das alles zusammen war echt ungünstig und Flynn, der im Moment eigentlich in super Form ist, hat das in der Kür nicht zeigen können. Sehr schade, aber auch dabei haben wir wieder etwas gelernt.