'Daggis Fernweh' und 'Wohnen am Stall'
05.05.2020Letzte Woche hatte ich Euch gebeten, mir Eure Fragen zu schicken. Irgendetwas, was Ihr schon immer mal gerne wissen wolltet. Und ein dickes Dankeschön für die netten Mails, die mich erreicht haben :-))
Ich habe mir zwei von Euren Fragen herausgepickt, die ich direkt hier auf meiner Website beantworten möchte – in einer geht es um Daggis Fernweh, in der anderen um Wohnen direkt bei den Pferden.
Die Frage zu Daggis Fernweh kam von Heike: 'Ob Daggi Fernweh bekommt, wenn seine Stallkollegen zum Turnier fahren?'
Am Anfang war das tatsächlich so. Wenn seine Stallkollegen verladen wurden, stand er an der Tür, hat uns auffordernd angeguckt und auch manchmal gewiehert. Es war wirklich so, als ob er gefragt hätte: 'Hey, habt ihr mich vergessen?' Er hatte schon immer seinen eigenen Kopf und hat den auch gerne durchgesetzt. Ich glaube, das hätte er auch gerne in diesem Fall getan und wäre einfach flugs mit in den Lkw gestiegen. Jetzt ist sein letzter Turnierstart eineinhalb Jahre her und ich glaube, er genießt seine Rente so sehr, dass sich das mit dem Fernweh erledigt hat. Das mit dem eigenen Kopf ist aber eher noch extremer geworden. Ein Beispiel: Daggi war schon immer ein Pferd, das viel lieber draußen geht als in der Halle. Wenn meine Mutter mit ihm morgens durch die Halle kommt, von dort mit ihm eine Runde um die Rennbahn dreht und dann wieder in die Halle geht, um ihn zu reiten, macht er sehr schnell klar, dass er auf jeden Fall wieder raus möchte. Da spielt dann auch keine Rolle, ob es draußen vielleicht noch Winter ist und mächtig kalt. Das ist ihm egal. Und wenn er raus will, ist es auch nicht damit getan, ihm kurz ein Zeichen zu geben, dass man lieber in der Halle bleiben würde. Er wird dann schon vehement :-)
Die andere Frage kam von Sandra: 'Ob ich direkt am Stall wohne?'
Jawoll, ich wohne mit meinem Mann Ingo direkt am Stall bei den Pferden. Da Ingo eine Apotheke in Bochum hat, hat er auch dort noch eine Wohnung, so dass wir häufiger hin und her pendeln. Aber das klappt ganz gut, eigentlich gibt es nur zwei, höchstens drei Abende in der Woche, an denen wir uns nicht sehen. Und heute ist ein Tag, an dem wir uns ganz bestimmt sehen – wir feiern heute unseren zweiten Hochzeitstag :-))
Schon zwei Jahre ist unsere Hochzeit her – die Zeit rast!
Ich genieße es am Hof direkt bei den Pferden zu wohnen. Ich bin so aufgewachsen, dass man immer in der Nähe ist, falls irgendetwas mit den Pferden sein sollte. Wenn ich mir vorstelle, ich müsste dann erst 20 oder 30 Minuten Auto fahren, bis ich bei den Pferden bin, das ginge gar nicht. Fünf oder zehn Minuten wären das höchste der Gefühle. Außerdem habe ich eine Art 'Decken-Spleen'. Bei mir kann es auch mal vorkommen, dass mir abends um zehn Uhr einfällt, dass die Decken, die ich drauf gemacht habe, vielleicht doch zu dünn sein könnten. Dann gehe ich raus und decke die Pferde um :-)