Wenn jede Woche Stuttgart wäre…
23.11.2017Was soll ich sagen? Stuttgart war einfach klasse!
Daggi in \'seiner\' Schleyerhalle – der Wahnsinn! (Foto: Lafrentz)
Daggi war der absolute Wahnsinn. Das ganze Rundum-Paket Daggi und Stuttgart war sehr emotional. Er war so gut drauf und er liebt die Schleyerhalle. Als ich am ersten Tag vor Ort in die Abreitehalle zum Training gehen wollte, wollte Daggi zielstrebig Richtung Prüfungshalle abbiegen. Er wusste genau, wo es langgeht. Das war wirklich witzig. Als ich dann das erste Mal in 'seine' Schleyerhalle einritt, hat er die Öhrchen gespitzt und praktisch laut verkündet: „Alles klar, los geht’s!“
DANKE, Daggi! (Foto: Lafrentz)
Der Grand Prix mit Daggi war eine von den Prüfungen, die man wahnsinnig selten erlebt. Eine Prüfung, bei der fast alles gelang. Und das alles vor dieser Kulisse und mit dem Hintergrund, dass Daggi und ich uns in Verbindung mit Stuttgart kennengelernt haben – das war ein extrem emotionaler Moment. Ich gebe zu, nach der Prüfung hatte ich doch die ein oder andere Träne im Auge. Ich war so gerührt, so stolz auf Daggi und so mega happy. Was dieses Pferd alles für mich geleistet hat… Diesen Stuttgarter Moment, diese Prüfung und dieses intensive Gefühl – das werde ich wohl nie vergessen. Meiner Mutter ging es ganz ähnlich. Auch sie hat nach der Prüfung ein paar Mal geschluckt :-)
Bei der ersten Piaffe mit Fabregaz im Grand Prix habe ich mich geärgert – nein, nicht über Fabregaz, über mich! Ich bin einfach nicht gut geritten und Fabregaz konnte nicht in den Takt finden. Schade war das, zumal er diese Unsicherheit leider noch mit in die zweite Piaffe genommen hat. Ich denke, ein Stück weit lag der Grund auch darin, dass Fabregaz jetzt länger nicht mit auf Turnier war und wir auf Grand Prix-Niveau eben doch noch nicht so eingespielt sind wie Daggi und ich. Der Schritt hat sich insgesamt deutlich verbessert – auch wenn da immer noch Luft nach oben ist – und mit der Galopp-Tour war ich zufrieden. In der Kür lief es dann richtig rund. Ich hatte ein sehr gutes Gefühl und die ganze Prüfung war aus einem Fluss. Ich hatte ein bisschen spät begonnen und musste etwas der Musik hinterherreiten, aber für das erste Mal international und nach der Turnierpause lief es wirklich gut.
Fabregaz – sein erster internationaler Kür-Auftritt lief richtig rund :-)
(Foto: Lafrentz)
Ich denke, ich werde mit Fabregaz noch mal bei der Weltcup-Station in Salzburg am zweiten Dezemberwochenende an den Start gehen. Vielleicht können wir sogar noch ein Schippchen an der Präzision drauflegen :-)
Die Tage in Stuttgart waren auch 'neben' dem Sport sehr schön. Wir waren mit einer sehr netten Truppe zusammen, waren Stammgäste in der Sportsbar neben der Schleyerhalle und haben abends oft die Springprüfungen angesehen. Das Starterfeld war klasse, der Sport super und dann solche Ritte wie von Simone Blum und Alice – wow! Wo, wenn nicht in Stuttgart, sollte man sich unbedingt auch das Springen ansehen. Und für die Herren wurde auch hautnah etwas geboten: Am Freitag hat sich Ingo mit Denis Nielsen und Andrzej das Fußballspiel direkt nebenan im Stadion angeguckt: Stuttgart-Dortmund.
Wenn jede Woche Stuttgart wäre, ich würde wahrscheinlich jede Woche hinfahren :-)